Fertig! Fast. Es fehlt nur noch der verflixte Texteinstieg. Die Rosine, mit der ich Sie locken, Ihnen Appetit auf mehr machen, Sie in meinen Text ziehen kann. „Nur noch.“ Wer schreibt, weiß, dass aus den paar Wörtern leicht zwei Stunden werden können. „Einer muss sich plagen, der Schreiber oder der Leser“, sagt der Journalist, Autor und Sprachkritiker Wolf Schneider. Und nun raten Sie einmal, auf wen das Los idealerweise fällt.
Leser scannen eine Zeitschriftenseite unglaublich schnell: Vom Bild wandert das Auge auf die Bildunterschrift, weiter zur Überschrift, Unterzeile und bestenfalls auch gleich zum Vorspann. Viel Zeit bleibt da nicht, um den Leser neugierig zu machen und ihn in den Text zu ziehen. Was er liest, muss den Leser gleich fesseln. Sonst verabschiedet er sich schneller vom Text, als mancher das Wort „Überschrift“ tippen kann.